Donnerstag, 27. Juli 2017

Flößer auf der Elbe

Das Elbe-Saale-Camp ist auch immer wieder gut für Begegnungen und Knüpfen neuer Kontakte. Heute kam Dr. Frank Thiel vom Förderverein Elsterfloßgraben nach Barby.

Frank Thiel (rechts) und Paul Dörfler betrachten ein
Gemälde mit einer Schönebecker Stadtansicht
(Paul Hempel, 1760, Museum Schloß Rheinsberg),
auf dem ein Floß auf der Elbe abgebildet ist.
Wie Frank Thiel informierte, ist die Flößerei seit 2014 in Deutschland immaterielles Kulturerbe, auch Österreich und demnächst wohl auch in Tschechien. Bei mindestens drei nationalen Kulturerbe-Einträgen kann auch eine Widmung als immaterielle Weltkulturerbe erfolgen.

Die Bedeutung des Flößens war in einer Zeit, als Waren auf dem Landweg nur auf Pferdefuhrwerken und Ochsenkarren transportiert werden konnten, sehr hoch. Auf eine einfache Weise konnten so die schweren Stämme entlang der Flüsse transportiert werden. So sind viele Dachstühle alter Häuser unserer Gegend aus Böhmischem Holz errichtet. Mit dem Vorteil, dass geflößtes Holz auch weniger anfällig für Holzwurmbefall war.

Frank Thiels Anliegen ist nicht ewa, auch auf der Elbe wieder Holz in Flößen zu transportieren. Das wäre schon wegen ihrer Einstufung als Wasserstraße schwierig. Aber er möchte das Bewußtsein sein dafür erhalten, welche Bedeutung die Flößerei einst hatte, möchte an die Geschichte erinnern und das Kultuerbe erhalten.

Auf dem Elsterfloßgraben, um den sich Thiels Verein kümmert, wurden keine Stämme geflößt. Dort wurde Scheitholz von anderthalb Meter Länge transportiert, das in Salinen als Brennholz benötigt wurde. Flößerei wird heute auch noch auf der Saale bei Ullstädt betrieben, im dortigen Flößereimuseum.

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